Was geht ab im Darm? – Mit Datenwissenschaften Mikrobiome verstehen lernen

Das Darmmikrobiom, also die Gesamtheit aller Bakterien im menschlichen Gastrointestinaltrakt , spielt eine zentrale Schlüsselrolle für die Wirksamkeit von Ernährung. Das Mikrobiom kann heute als Omik-Datentyp erfasst werden – ähnlich wie Genom-, Transkriptom-, Proteom- oder Metabolom-Daten. Diese Datensätze sind hochkomplex, enthalten oft tausende Variablen und lassen sich nur mit speziellen bioinformatischen Methoden auswerten. Um daraus belastbare Erkenntnisse zu gewinnen, sind präzise Daten- und Analysekompetenzen unverzichtbar. Erst durch solche Auswertungen wird es möglich, personalisierte Ernährungskonzepte zu entwickeln.

Über den Zusammenhang von Ernährung und Datenanalyse spricht Katja Weber in dieser Folge mit Dr. Mattea Müller vom Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik (PLRI) an der Medizinischen Hochschule Hannover. Neben ihrer Forschung an der Schnittstelle von Ernährungswissenschaft, Mikrobiomforschung und Bioinformatik stellt Mattea Müller auch das Schulungs- und Vernetzungsprogramm MINT Meets Medicine (M3) vor.

Ziel von M3 ist es, Studierende und Promovierende der MINT-Fächer sowie interessierte Studierende und Promovierende aus den Gesundheitsfächern einen ersten Einstieg in verschiedene datenwissenschaftliche Methoden zu bieten. Durch unterschiedliche Vernetzungsaktivitäten, Online-Veranstaltungen und kompakte Workshops in Präsenz sollen die Vertreter:innen aus verschiedenen Disziplinen in persönlichen Kontakt treten, sich fachübergreifend austauschen und vernetzen, eigene Kompetenzen aufbauen und so die Basis für berufliche Perspektiven im Bereich der Digitalisierung der Medizin und der bio-med. Datenwissenschaft entwickeln. Gefördert wird M³ – MINT Meets Medicine vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt im Förderschwerpunkt „Zukunft eHealth“ (Förderkennzeichen: 01ZU2406). Mattea Müller war eine der Initiatorinnen des Projektantrags und koordiniert die Aktivitäten im Projekt.

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Asthma und COPD: Mit Umwelt-, Aktivitäts- und Gesundheitsdaten zu einer personalisierten Diagnostik und Therapie

Asthma bronchiale (BA) und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) sind die häufigsten nicht-infektiösen Erkrankungen der Lunge mit erheblichen sozioökonomischen Auswirkungen. Die Hauptsymptome sind vielfältig und es gibt unterschiedliche individuelle Lebensstilfaktoren und auch äußere Faktoren, die den Krankheitsverlauf beeinflussen können. Hierzu gehören etwa sportliche Aktivität aber auch Schadstoffe oder Pollen in der Luft. Diese Einflussfaktoren sind zwar im Einzelnen sehr gut erforscht, aber für jedem Betroffenen sind die Krankheitsursachen, -verläufe und das Ansprechen auf Medikamente und Therapien teilweise sehr verschieden. Unterschiede gibt es zudem hinsichtlich der Wohn- und Lebenssituation wie auch dem eigenen Lebensstil der Patient:innen.

CALM-QE: Bessere Daten, bessere Versorgung

Um für die Patient:innen perspektivisch eine bessere und personalisierte medizinische Versorgung zu ermöglichen, soll im Projekt CALM-QE (COPD und Asthma: Longitudinale und sektorübergreifende Real World-Daten für Machine Learning-Anwendung zur Qualitätsverbesserung und Erkenntnisgewinnung) als Teil der Medizininformatik-Initiative ein besseres Verständnis der Zusammenhänge von Krankheitsbildern, Therapien und Einflussfaktoren erlangt werden. Hierzu werden verschiedene Daten verbunden, welche im nächsten Schritt gemeinsam ausgewertet werden sollen.

Welche spannenden Daten neben den klassischen Daten aus der ambulanten Gesundheitsversorgung noch dazu gehören, wie auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz darauf aufbauend Vorhersagemodelle entwickelt werden und warum Teamarbeit hier so wichtig ist, darüber spricht Katja Weber in dieser Episode mit Frau Prof. Dr. Irina Lehmann.

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Frau Lehmann ist Professorin für „Umweltepigenetik und Lungenforschung“ und leitet die Arbeitsgruppe Molekulare Epidemiologie am Berliner Institut für Gesundheitsforschung der Charité. Neben dem Teilprojekt 4 „Integration persönlicher Gesundheitsdaten mit Umweltdaten für die Sekundärprävention“ des Projektes CALM-QE leitet Frau Lehmann zudem die klinische Studie zum Projekt an der Charité in Berlin.

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Von der Idee zum Netzwerk: Nachwuchsforschung im Dialog

In 21 Nachwuchsgruppen der Medizininformatik-Initiative forschen Wissenschaftler:innen zu unterschiedlichen Themen. Mit einigen Leiterinnen dieser Nachwuchsgruppen hat Katja Weber bereits in vorherigen Episoden gesprochen. In dieser Episode steht nun die Vernetzung der Nachwuchsgruppen untereinander im Vordergrund. Durch die Vernetzung der Gruppen soll der Austausch von Forschungsergebnissen und -methoden angeregt werden, so dass die Nachwuchsgruppen von der Expertise und den Erfahrungen der anderen profitieren können. Auf diese Weise sollen auch Synergieeffekte genutzt werden, um interdisziplinäre Forschungsprojekte anzuregen sowie die Sichtbarkeit und den Einfluss der Nachwuchsgruppen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu erhöhen. Für die jungen Wissenschaftler:innen kann die Vernetzung zudem wertvolle Möglichkeiten zur Karriereentwicklung bieten, z. B. durch den Aufbau von Kontakten, die Teilnahme an Konferenzen oder die Förderung durch Mentor:innen.

Welche konkreten Aktivitäten im Bereich der Vernetzung der Nachwuchsgruppen es gibt und worin der Benefit für die Mitarbeiter:innen liegt, darüber spricht Katja Weber in dieser Episode mit Dr. Brita Sedlmayr und Anne Seim vom Institut für Medizinische Informatik und Biometrie der TU Dresden. Dr. Brita Sedlmayr ist Leiterin der Arbeitsgruppe „Usability und Technologieakzeptanz“ und leitet seit 2020 die Nachwuchsgruppe „CDS2USE“ (Prospektiv-nutzergerechte Gestaltung klinischer Entscheidungsunterstützungssysteme im Kontext personalisierter Medizin). Anne Seim ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut und arbeitet in der Arbeitsgruppe von Frau Dr. Sedlmayr. Seit September 2023 hat die Nachwuchsgruppe CDS2USE die Aufgabe übernommen, die Vernetzungsaktivitäten anzuregen und zu koordinieren. Brita Sedlmayr und Anne Seim werden aus erster Hand berichten, wie die Vernetzung der Nachwuchsgruppen organisiert wird, welche Herausforderungen und Chancen sie dabei erleben und welche Bedeutung diese Zusammenarbeit für ihre Arbeit hat. Dabei teilen sie ihre persönlichen Erfahrungen und geben Einblicke in ihre Aufgaben und die Dynamik der Forschungsgruppen.

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Plötzlich Führungskraft – Nachwuchsgruppen der Medizininformatik-Initiative

Gut ausgebildete Fachkräfte sind eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Medizininformatik. Zur Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses werden darum aktuell deutschlandweit insgesamt 21 Nachwuchsgruppen im Rahmen der Medizininformatik-Initiative gefördert. In dieser Podcast-Episode sind die Leiterinnen von zwei Nachwuchsgruppen sind zu Gast.

Unsere Gäste

Frau Dr. Zaynab Hammoud leitete die Nachwuchsgruppe „Modular Knowledge- and Data-driven Molecular Tumor Board“ (MoMoTuBo) an der Uni Augsburg. Frau Luise Modersohn ist Leiterin der Nachwuchsgruppe „Klinische Textanalytik: Methoden für NLP an deutschen Texten“ (De.xt) am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München.

Die Arbeit der Nachwuchsgruppen

Während sich die Nachwuchsgruppe von Zaynab Hammoud damit beschäftigt, die Prozesse eines Molekularen Tumorboards optimal durch Softwarelösungen zu unterstützen, forscht Luise Modersohn mit ihrer Gruppe zu Möglichkeiten, medizinische Texte, Dokumente und Befunde durch eine automatische maschinelle Verarbeitung natürlicher Sprache, auch Natural Language Processing (NLP) genannt, für den Computer „lesbar“ zu machen.

Neben den spannenden fachlichen Themen, die in ihren Nachwuchsgruppen beforscht werden, spricht Katja Weber in dieser Episode mit Zaynab Hammoud und Luise Modersohn auch darüber, warum sie sich als Leiterin einer Nachwuchsgruppe beworben haben, welche Aufgaben und Herausforderungen mit dieser Funktion verbunden sind und wie sie ihre Zukunft im Bereich der Medizininformatik sehen.

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Nachwuchsgruppen für die Medizininformatik

Andere Podcast-Episoden zu den verwandten Themen

Mit dem Smartphone gegen Demenz – Früherkennung neurodegenerativer Erkrankungen durch die Daten mobiler Geräte

Durch eine frühzeitige Erkennung und Behandlung einer neurodegenerativen Erkrankung kann deren Verlauf positiv beeinflusst und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden. Wie eine solche Früherkennung durch den Einsatz neuer Technologien gelingen könnte, darüber spricht Katja Weber in dieser Folge mit Frau Dr. Lara Marie Reimer.

Neurodegenerative Erkrankungen umfassen eine Gruppe von Krankheiten, die durch den allmählichen Verlust der Struktur oder Funktion von Nervenzellen im zentralen Nervensystem, charakterisiert sind. Dieser Verlust führt zu einer fortschreitenden Verschlechterung der neurologischen Funktionen, was eine Vielzahl von Symptomen und Funktionsstörungen, wie z. B. die Abnahme von kognitiven und motorischen Fähigkeiten, zur Folge hat. Zu den bekanntesten und häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen gehören die Krankheiten Alzheimer und Parkinson.

Durch eine frühzeitige Erkennung und Behandlung einer neurodegenerativen Erkrankung kann deren Verlauf positiv beeinflusst und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden. Wie eine solche Früherkennung durch den Einsatz neuer Technologien gelingen könnte, darüber spricht Katja Weber in dieser Folge mit Frau Dr. Lara Marie Reimer. Frau Reimer leitet seit Mai 2023 die Nachwuchsgruppe „Analyse mobiler Daten zur Verlaufsüberwachung neurodegenerativer Erkrankungen“ (NDEMobil). Ziel der Nachwuchsgruppe ist es, zu erforschen, wie die Daten von mobilen Geräten wie Smartphones und -watches, für die Früherkennung und Verlaufsüberwachung neurodegenerativer Erkrankungen eingesetzt werden können. Sie hat an der TU München Wirtschaftsinformatik studiert.

In ihrer Promotion mit dem Thema „Physical Activity Recognation Using Mobile Devices“ hat sie erstmalig ihr Hobby „Medizin“ mit ihrem Beruf „Informatik“ verbinden können. In dieser Episode stellt Frau Reimer ihre aktuellen Forschungen vor, spricht über ihren eigenen Weg in die Forschung sowie über die Chancen und Herausforderungen, die sich an der Schnittstelle zwischen Medizin und Informatik ergeben.

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Der Software Campus:
https://softwarecampus.de/

Einrichtung der Teilnehmerin:
https://www.ukbonn.de/institut-fur-digitale-medizin/

Nachwuchsgruppen für die Medizininformatik:
https://www.medizininformatik-initiative.de/de/konsortien/nachwuchsgruppen-fuer-die-medizininformatik

Nachwuchsgruppe Analyse mobiler Daten zur Verlaufsüberwachung neurodegenerativer Erkrankungen (NDEMobil):
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/nachwuchsgruppe-analyse-mobiler-daten-zur-verlaufsuberwachung-neurodegenerativer-15665.php

Digitalisierung in der Kardiologie – Zahlen, Daten, Empathie

Die Kardiologie ist eine techniknahe Disziplin. Für die Diagnostik werden hier zahlreiche Werte gemessen und ausgewertet. Dazu gehören zum Beispiel Blutdruck, EKG, Sauerstoffsättigung und Blutfluss. Zur Messung kommen standardmäßig technische Systeme wie EKG-und Blutdruck-Messgeräte, Pulsoxymeter, Röntgen- und Sonografie-Geräte sowie nuklearmedizinische Systeme zum Einsatz. Neben der technischen Erfassung von verschiedenen medizinischen Daten ist aber auch das ärztliche Gespräch mit der zu behandelnden Person für die Diagnosestellung wichtig.

Dabei geht es nicht nur um die Erfassung relevanter Daten, sondern auch um den Aufbau eines vertrauensvollen Verhältnisses zwischen Ärzt:in und Patient:in. Wie Digitalisierung auch hier sinnvoll eingesetzt werden kann, welche Rolle medizinische Daten für medizinische Leitlinien spielen und welche Vorteile die Digitalisierung der Medizin gerade für Frauen mit sich bringt, darüber spricht in dieser Episode Katja Weber mit Dr. Samira Soltani. Dr. Soltani ist Assistenzärztin in der Klinik für Kardiologie und Angiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover und befindet sich dort in der Weiterbildung zur Fachärztin für Kardiologie. In ihrer Rolle als Ärztin in der Studienambulanz kam sie bereits Anfang der 2020er Jahre mit dem HiGHmed Use Case Kardiologie (Podcastepisode dazu https://digitalisierungdermedizin.de/2020/05/27/medizinische-daten-fuer-ein-besseres-leben-mit-herzinsuffizienz-der-use-case-kardiologie/) in Kontakt und hat damit die strukturierte Erfassung und Speicherung von Behandlungsdaten für die Patient:innenversorgung und klinische Forschung kennengelernt.

Wie digitale, medizinische Daten in den Medizinischen Datenintegrationszentren – auch standortübergreifend – zusammengefasst und ausgewertet werden können, darüber wurde bereits in verschiedenen vorherigen Podcastepisoden gesprochen.

Dr. Soltani macht deutlich, welche Potentiale die Digitalisierung, insbesondere durch die strukturierte Erfassung und übergreifende Verfügbarkeit von Daten, für die Kardiologie aus ärztlicher Sicht bietet.

Einrichtung der Teilnehmerin:

https://mhh-kardiologie.de/

Weiterführende Informationen

  • HiGHmed: Herzschwäche besser behandeln – Betroffene als Forschungspartner

https://www.youtube.com/watch?v=K5wjq28kGX

Andere Podcastepisoden zum Thema:

  • Medizinische Daten für ein besseres Leben mit Herzinsuffizienz – Der Use Case Kardiologie

https://digitalisierungdermedizin.de/2020/05/27/medizinische-daten-fuer-ein-besseres-leben-mit-herzinsuffizienz-der-use-case-kardiologie/

  • Digitale Pflege – Chancen und Herausforderungen

https://digitalisierungdermedizin.de/2021/04/28/digitale-pflege-chancen-und-herausforderungen/

Patient Reported Outcomes – Die Einbeziehung von Patient:innen-berichteten Gesundheitsmerkmalen für eine bessere medizinische Versorgung

In der Hoffnung und mit dem Vertrauen auf eine Verbesserung oder Instandhaltung ihrer Gesundheit bzw. der Reduzierung ihrer Beschwerden nehmen Patient:innen eine Vielzahl medizinischer Behandlungen in Anspruch. Für die Bewertung des Erfolges der Behandlung werden jedoch häufig nur klassische, klinische Parameter sowie die objektive, professionelle Einschätzung der Behandelnden begutachtet. Ob eine Behandlung aus Patient:innenperspektive in Bezug auf die eigene gesundheitsbezogene Lebensqualität erfolgreich war, wird in der Regel nicht strukturiert erfasst, obwohl dies als Behandlungsziel fast unumstritten ist.

Niemand kann den Gesundheitszustand bzw. die gesundheitsbezogene Lebensqualität besser beurteilen, als die betroffene Patientin/ der betroffene Patient selbst. Im Rahmen einer immer stärker patientenorientierten, individualisierten Gesundheitsversorgung gewinnen die Daten, die eine Messung der Gesundheit aus der Perspektive der Patient:innen ermöglichen, immer mehr an Bedeutung. Sie umfassen die Gesamtheit aller Informationen, die Patient:innen selber über ihre eigene Gesundheit angeben und werden direkt von den Patient:innen berichtet, beispielsweise mittels Fragebögen, Tagebüchern oder im Rahmen von Interviews. Hier werden unterschiedliche Bereiche wie körperliche Funktionsfähigkeit, Schmerz, Ängste, Depressivität, Schlaf sowie Fähigkeit an sozialen Aktivitäten teilzunehmen, abgefragt, um ein Bild von der subjektiven gesundheitlichen Verfassung der Patient:innen zu erhalten.

In dieser Episode spricht Katja Weber mit Frau PD Dr. Sandra Nolte und Frau Dr. Alizé Rogge von der Charité in Berlin über die Ziele, den aktuellen Stand und die Potentiale des Einsatzes von patient:innen-berichteten Gesundheitsmerkmalen in der Gesundheitsversorgung, aber auch darüber, welche Herausforderungen bei der Entwicklung und Umsetzung robuster, valider Messinstrumente zu meistern sind.

PD Dr. Sandra Nolte arbeitet seit fast 20 Jahren im Bereich Patient-Reported Outcomes und hat sich sowohl im Rahmen ihrer Promotion als auch ihrer Habilitation mit dem Thema „selbstberichtete Endpunkte durch Patient:innen“ beschäftigt. Sie ist Gründerin und ehemalige Leitung der AG „Patient-Centered Outcomes Research“ an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik der Charité Berlin. Hier ist sie aktuell Senior Advisor.

Dr. Alizé Rogge ist Psychologin und Psychotherapeutin mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Sie forscht in dem Bereich Patient:innen-Ärzt:innen-Kommunikation bei chronischen Erkrankungen. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am neuen Charité Center for Patient-Centered Outcomes Research (CPCOR), und arbeitet hier in nationalen und internationalen Initiativen zur Implementierung von PROs in die medizinische Infrastruktur.

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Künstliche Intelligenz – Mathematische Methoden für ein besseres Verständnis von biomedizinischen Prozessen

Die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) sind Themen, die in der Forschung und auch in der Öffentlichkeit gegenwärtig viele Menschen bewegen. Aber was ist eigentlich KI, welche Rolle spielen Daten dabei und was bedeuten die Veränderungen durch den Einsatz von KI insbesondere für die Medizin. Darüber spricht Katja Weber in dieser Folge mit Frau Prof. Dr. Helena Zacharias und Frau Prof. Dr. Dr. Sabine Salloch.

Prof. Dr. Helena Zacharias leitet am Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover den Bereich „Klinische Datenwissenschaften“. Sie koordiniert den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten e:Med-Nachwuchsforschungsverbund CKDNapp, der eine Software zur klinischen Entscheidungsunterstützung entwickelt, die praktizierende Nephrolog:innen bei der personalisierten Versorgung chronisch nierenkranker Patient:innen unterstützt.

Prof. Dr. Dr. Sabine Salloch leitet das Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin der Medizinischen Hochschule Hannover. Ein Forschungsschwerpunkt von ihr sind die ethischen Implikationen der Digitalisierung in der Medizin. Gemeinsam mit anderen Verbundpartner:innen forscht sie in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertem Projekt DESIREE (DEcision Support In Routine and Emergency HEalth Care: Ethical and Social Implications) zu ethischen Fragestellungen bei der KI-basierten Entscheidungsunterstützung in der Routine- und Notfallversorgung.

Die beiden Frauen betrachten den Bereich der KI aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Während Prof. Helena Zacharias als Datenwissenschaftlerin die Möglichkeiten des Einsatzes von KI für das bessere Verständnis von biomedizinischen Prozessen untersucht, setzt sich Frau Prof. Salloch mit den ethischen und sozialen Aspekten auseinander, die der Einsatz von KI in der Medizin mit sich bringt. Beide forschen und lehren an der MHH.

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Personalisierte Medizin – Von molekularen Daten zur maßgeschneiderten individuellen Therapie

Molekulare Daten haben das Potential, Diagnostik und Therapie an den persönlichen Merkmalen eines Individuums und dessen Erkrankung auszurichten.
Eine Folge über interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Krebstherapie und die Rolle der Nachwuchsförderung.

Mit modernen Hochdurchsatztechnologien können komplexe molekulare Daten erfasst werden. Damit stehen Informationen zu den Molekülen eines individuellen Organismus zur Verfügung. Die molekularen Daten haben das Potential, die medizinische Diagnostik und Therapie spezifischer auf die persönlichen Merkmale eines Individuums und dessen Erkrankung auszurichten. So ist eine personalisierte Medizin möglich. Gerade im Bereich der Krebshandlung entstehen hierdurch vielfältige neue Therapiemöglichkeiten.

Doch damit diese Daten einen Mehrwert bringen und zur Wissensgenerierung herangezogen werden können, müssen sie für Kliniker:innen geeignet aufbereitet und dargestellt werden. Hier setzt die Arbeit von Frau Prof. Dr. Dr. Melanie Börries und ihrer Arbeitsgruppe an.

Melanie Börries ist Professorin für Medizinische Bioinformatik und Direktorin des Instituts für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin am Uniklinikum Freiburg. Zudem ist sie Sprecherin des Freiburger Molekularen Tumorboards.

In dieser Episode spricht Katja Weber mit ihr darüber was molekulare Daten sind und wie diese zur Diagnostik und Therapie nutzbar gemacht werden können. Dabei geht es auch um die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Krebstherapie und welche wichtige Rolle die Nachwuchsförderung in diesem Bereich spielt.

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Digitale FortschrittsHubs Gesundheit – Brücken bauen in die digitale Zukunft der Medizin

Über die Relevanz sowie die Inhalte und Ziele der zwei FortschrittHubs MiHUBx und CAEHR spricht Katja Weber in dieser Episode mit Dr. Franziska Bathelt und Marina Kückmann.

Die Medizininformatik-Initiative hat sich die Verbesserung der Gesundheitsversor-gung und der medizinischen Forschung in Deutschland zum Ziel gesetzt. Hierzu entstehen an den Universitätskliniken spezielle Datenintegrationszentren (DIZen). In diesen fließen Daten aus Forschung und Gesundheitsversorgung zusammen, um sie für die weitere Nutzung, z.B. für die Analyse von Krankheitsverläufen und Therapiemöglichkeiten, aufzubereiten und verfügbar zu machen. Doch ein großer Teil von Behandlungsdaten entsteht außerhalb der Universitätskliniken.
Praxen von Haus- und Fachärzt*innen, regionale Krankenhäuser sowie Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen sind wichtige Institutionen der Gesundheitsversorgung und sammeln ambulant und stationär vielfältige Daten im medizinischen Kontext. Diese Daten werden in unterschiedlichen Software-Systemen – wie Krankenhaus- und Arztpraxisinformationssystemen – erfasst und verwaltet. Eine Verknüpfung der Daten aus den verschiedenen Systemen ist dabei in der Regel nicht gegeben. Eine Zusammenführung der Daten aber wäre sowohl für die Planung eines gemeinsamen Behandlungsprozesses, als auch für die Beantwortung verschiedener medizinischer Fragestellungen sinnvoll.
Hier nun setzen die sechs Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit an. Ihr Ziel ist es, die im Bereich der Medizininformatik-Initiative entwickelten Strukturen in die regionale Gesundheitsversorgung zu übertragen. In vielen Bereichen betreten sie dabei Neuland, denn die Infrastrukturen der regionalen Gesundheitsversorger unterscheiden sich oftmals deutlich von denen von Universitätskliniken. Die Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit müssen darum ganz neue Brücken zwischen Systemen aber auch zwischen Menschen und Arbeitsprozessen bauen.

Gefördert werden die Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit – wie auch die Medizininformatik-Initiative – durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung.
Thematisch adressieren sie unter anderem die Bereiche Kardiologie, Krebsmedizin, Infektiologie, Psychiatrie und Rehabilitation.

Über die Relevanz sowie die Inhalte und Ziele der zwei FortschrittHubs MiHUBx und CAEHR spricht Katja Weber in dieser Episode mit Dr. Franziska Bathelt und Marina Kückmann.
Franziska Bathelt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medizinische Informatik und Biometrie der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus an der TU Dresden und Gesamt-Projektleiterin des FortschrittsHubs MiHUBx. Marina Kückmann ist Projektleiterin bei der vitagroup, welche als Verbundpartner im Projekt CAEHR beteiligt ist.

Einrichtungen der Teilnehmerinnen:

  • https://tu-dresden.de/med/mf/imb/
  • https://www.vitagroup.ag/

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