Souveräner Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen – Welche Kompetenzen benötigen Patient*innen?

Mit der Medizininformatik-Initiative eröffnen sich vielfältige Chancen, um die medizinische Versorgung der Menschen zu verbessern. Sie ist Teil eines zunehmend digitalen Gesundheits-wesens, das auch Bürger*innen immer mehr Möglichkeiten bietet, auf digitale Gesundheitsin-formationen zuzugreifen und digitale Anwendungen zu nutzen.

Damit Menschen klug und souverän mit digitalen Anwendungen umgehen können, benötigen sie nicht nur die passende technische Ausstattung. Vielmehr brauchen sie zahlreiche Kompetenzen: etwa ein Grundverständnis über digitale Prozesse und Verantwortlichkeiten, die Fähigkeit digitale Systeme zu bedienen und zu erkennen, welche Datenschutzprobleme auftauchen können sowie ein Bewusstsein für ethische, rechtliche und soziale Implikationen, die mit der Digitalisierung verbunden sind.

Wie können Bürger*innen diese Fähigkeiten erwerben oder vertiefen? Welche Hintergrundinformationen benötigen sie und wie kann die praktische Anwendung erlernt werden? Hierfür haben Wissenschaftlerinnen des Instituts für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover das Kursprogramm „KundiGKlug und Digital durch das Gesundheitswesen“ entwickelt und bereits erfolgreich durchgeführt. Das Besondere ist, dass das Programm in enger Zusammenarbeit mit Institutionen der Selbsthilfe und der Barmer konzipiert und getestet wurde, so konnten die Bedürfnisse von Erkrankten unmittelbar in das Konzept einfließen.

Über die Inhalte von KundiG und die Reaktionen der Teilnehmer*innen der bisherigen Kurse spricht Katja Weber mit Frau Prof. Marie-Luise Dierks.

Über Marie-Luise Dierks

Prof. Dr. Marie-Luise Dierks leitet im Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesund-heitssystemforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover den Forschungsschwerpunkt „Patientenorientierung und Gesundheitsbildung“ sowie den Masterstudiengang Bevölke-rungsmedizin und Gesundheitswesen (Public Health). Sie ist zudem Gründerin der ersten deutschen Patientenuniversität.

Über KundiG

Die Entwicklung von KundiG wurde gefördert durch die Barmer Ersatzkasse, der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe e.V., der Nationalen Kontaktstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS), der Selbsthilfekoordination Bayern e.V. (SeKo Bayern e.V.) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

KundiG wurde kürzlich mit dem 2. Preis des Zukunftspreises 2022 des Verbands der Ersatzkassen ausgezeichnet. Der Zukunftspreis würdigt Projekte, die mit neuen Ideen und kreativen Umsetzungsstrategien dazu beitragen, Menschen in ihrer Gesundheitskompetenz zu stärken oder in ihrem Krankheitsmanagement zu fördern.

Links und Hintergründe